Stadtquartier 2050 – Klimaneutrale Wohnsiedlungen in Stuttgart und Überlingen

Beispielgebende Sanierung und Nachverdichtung von Stadtquartieren zu klimaneutralen Wohnsiedlungen mit Leuchtturmanwendungen in Stuttgart und Überlingen

Auftraggeber

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Laufzeit März 2018 – Februar 2024

Hintergrund

Mehr als ein Viertel der gesamten Endenergie verbrauchen die Deutschen in den eigenen vier Wänden, insbesondere zum Heizen und Duschen. Das Problem dabei ist, dass viele Gebäude schlecht oder gar nicht gedämmt sind und oftmals eine veraltete Heizungsanlage haben. Das führt dazu, dass die Gesamtheit der Gebäude in Deutschland zu mehr als 30 Prozent der CO2-Emissionen beitragen. Diese sollen bis 2050 im Vergleich zum Jahr 2008 um mindestens 80 Prozent gesenkt werden, wofür Gebäude und Stadtquartiere energieeffizient und klimafreundlich werden müssen. Unterstützung zu meistern ist.

Ziele und Ergebnisse

Die Aufgabenstellung, bis zum Jahr 2050 den Gebäudebestand der Bundesrepublik Deutschland und somit auch der Städte nahezu klimaneutral mit Energie zu versorgen, wird im Projekt „STADTQUARTIER 2050“ beispielhaft für zwei Quartiere in zwei Städten angegangen. Dabei wird das jeweils vorhandene ambitionierte städtische Energiekonzept konkret in bewusst unterschiedlichen Wohnquartieren unter dem besonderen Aspekt der sozialverträglichen Mietpreisentwicklung umgesetzt. Es werden in den zwei Quartieren über 960 Wohneinheiten mit einer Gesamtinvestitionssumme von ca. 190 Mio. Euro entstehen. Im Einzelnen handelt es sich um ein Konversionsgebiet mit Umnutzung, Sanierung und teilweise Abriss und Neubebauung eines ehemaligen Krankenhausareals in Stuttgart und eine Randgebietssanierung mit Baufelderweiterung in Überlingen. Da in beiden Städten ähnliche Aufgaben im Bereich der unterschiedlichen Wohnquartiere anstehen, ermöglicht dieser systematische Ansatz, unterstützt auch durch den direkten Austausch in der geplanten Städteplattform eine Übertragung und Nutzung der Ergebnisse und Erfahrungen (Multiplikationseffekt) aus den Demonstrationsquartieren nicht nur innerhalb der jeweiligen Stadt, sondern auch in der jeweils anderen Stadt.
Beide Quartiere haben das Ziel, klimaneutrale Quartiersimmobilien zu konzipieren, planen und umzusetzen. Als Bewertungsgröße ist hier die äquivalente CO2-Emission als Jahresbilanz vorgesehen.
Darüber hinaus stehen beide Städte vor der Herausforderung, möglichst schnell Wohnraum für sozial schwache Bevölkerungsgruppen zu schaffen bzw. den Engpass im Bereich bezahlbaren Mietwohnraum zu verringern. Gleichzeitig ist dem Ziel einer energetisch hochwertigen Sanierung gerecht zu werden. Das bedeutet, dass jeweils Quartiere entstehen sollen, in denen Wohnraum zu schaffen ist, mit einem klimaneutralen Gebäudebestand auf Quartiersebene, einem integrierten, generationenübergreifenden, sozial durchmischten, ökologischen und klimaneutralen Wohnquartier, das zugleich bezahlbarer Wohnraum sein soll. Damit beschäftigen sich beide Quartiere mit einer integralen Planung, mit Kostenoptimierung, mit Nachverdichtung und letztendlich mit Energiegerechtigkeiten, d.h. einer warmmietneutralen und sozialverträglichen Sanierung der Quartiere und damit mit zukunftsweisenden Ansätzen im Sinne von klimaneutralen Versorgungen.

Projektpartner

  • Landeshauptstadt Stuttgart

  • Stadtwerke Stuttgart

  • SWSG (Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH)

  • Stadt Überlingen

  • Baugenossenschaft Überlingen eG (BGÜ)

  • Energieagentur Ravensburg gGmbH

  • Stadtwerk am See GmbH &Co.KG

  • puren GmbH

  • Saint-Gobain Isover G+H AG

  • Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP)

  • Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT)

  • Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V.

  • Universität Stuttgart (IWB/MPA)

Aufgaben von IREES

  • Erhaltenswerte Bausubstanz

  • Motivation von Baugenossenschaften und Wohnungseigentümergemeinschaften zur Sanierung

  • Bonussysteme für energiebewusstes Verhalten

  • Energiegerechtigkeit

  • Quartiers-App

Publikationen

ANSPRECHPARTNER

Dr. Karin Schakib-Ekbatan
Dr. Karin Schakib-Ekbatan