Endlich Klimaschutzverträge!

IREES arbeitet bereits seit einigen Jahren als wissenschaftliche Beratung für das BMWK an der Weiterentwicklung von Klimaschutzverträgen. Am Montag äußerte sich Bundesminister Habeck in einer Pressekonferenz https://www.youtube.com/watch?v=63ArgKiPGzU zu dem neuen Förderprogramm, welches eine Transformation der Industrie in Deutschland hin zu klimafreundlichen Produktionsweisen anstrebt. Die Bundesregierung ist mit diesem Förderprogramm internationales Vorbild, da neue Technologien wettbewerbsfähig gemacht werden und die Dekarbonisierung der Industrie vorangetrieben wird.

Klimaschutzverträge funktionieren dabei ähnlich wie Differenzverträge, die in der Finanzwelt genutzt werden, um schwankende Preise wie beispielsweise für Aktien oder Rohstoffe abzusichern. Inzwischen werden herkömmliche Technologien zwar durch CO2-Bepreisung teurer, doch ist der CO2-Preis noch zu niedrig, sodass herkömmliche Technologien günstiger als nachhaltige Technologien bleiben. Um Anreize für Unternehmen mit treibhausgasneutraler Produktion zu schaffen, gleicht ein Klimaschutzvertrag die anfallenden Mehrkosten gegenüber. der herkömmlichen Technologie aus. So wird die treibhausgasneutrale Produktion wettbewerbsfähig und eine Planungssicherheit für die Unternehmen geschaffen. Die staatlichen Zuschüsse bleiben je nach Entwicklung der CO2-Preise und der Mehrkosten flexibel, gleichen die zusätzliche Belastung für nachhaltige Produzenten somit aus.

Für das Förderprogramm läuft nun ein vorbereitenden Verfahren an, in dem Unternehmen, die einen Klimaschutzvertrag erhalten wollen, verpflichtet sind teilzunehmen. Ab dem 6.6.23 haben die Unternehmen nun zwei Monate Zeit ihr Interesse zu bekunden. In einer zweiten Phase geben Unternehmen ihr detailliertes Gebot ab – ein Bieterwettstreit entscheidet, wer im Rahmen des Förderprogramms gefördert wird. Jedes Unternehmen, welches mehr als 10 kt. CO2-Emissionen pro Jahr ausstößt, kann teilnehmen. Die Regierung erhofft sich, dass allein durch die von den Klimaschutzverträge angestoßene Transformation insgesamt 350 Mt. CO2-Einsparungen erreicht werden können.

Weitere Informationen stehen zur Verfugung unter: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Klimaschutz/klimaschutzvertraege-vorverfahren.html

Wir bei IREES sind nun gespannt auf die Reaktionen aus der Industrie und freuen uns, dass wir der Dekarbonisierung einen kleinen Schritt näher gekommen sind.

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