Wissenschaftliche Analyse zur Industrietransformation
Auftraggeber:
Laufzeit: Januar 2025 – Juli 2026
Hintergrund
Der Industriesektor ist von zentraler Relevanz zur Erreichung der Klimaschutzziele in Europa und Deutschland. Für das Jahr 2023 und Deutschland können 155 Mio. t CO2 Äquivalentemissionen gemäß Klimaschutzgesetz dem Industriesektor zugerechnet werden. Die Industrie ist darüber hinaus aber auch ein entscheidender Faktor für die Schaffung und den Erhalt des Wohlstandes und damit auch der Stabilität und des sozialen Friedens unserer Gesellschaft. Für die deutsche Wirtschaft ist die Wertschöpfung der Industrie – auch im europäischen Vergleich – von besonderer Bedeutung. Dieses Vorhaben umfasst eine große Bandbreite wissenschaftlicher Analysen, deren zentrale Klammer die Industrietransformation vor dem Hintergrund der Aspekte Klimaschutz und Wohlstandssicherung ist. Im Vordergrund steht dabei die Dekarbonisierung der Industrie, insbesondere der emissionsintensiven Grundstoffindustrien.


Ziele und Ergebnisse
Die Transformation der Industrie ist auch hinsichtlich der technologischen Optionen und Pfade komplex. Manche dieser technischen Pfade sind komplementär zueinander, andere wiederum ste-hen in einem Konkurrenzverhältnis. Zentrale Transformationspfade sind die Nutzung der Direktelektrifizierung industrieller Prozesse insbesondere zur Prozesswärmebereitstellung, der Einsatz von Wasserstoff zur stofflichen Nutzung und, soweit nicht direktelektrisch zu lösen, zur Bereitstellung von Hochtemperaturprozesswärme. Ein weiterer Pfad betrifft – soweit erforderlich – das Carbon Management, d.h. Abscheidung und darauf folgend Speicherung (CCS) und Nutzung von CO2 (CCU). Hinzu kommen, als zu diesen Pfaden querliegende Themen, eine weitere Steigerung der Endenergie- und Nutzenergieeffizienz, die Einführung einer Circular Economy im breiten Sinne (cradle-to-cradle, Design-for-recycling, etc.), sowie eine flexible Produktion mit Blick auf eine Sektorkopplung insbesondere mit dem Strommarkt. Ziel des Vorhabens ist es, all diese Aspekte sowohl in Einzelbetrachtungen als auch durch die Herstellung von Querbezügen in ihrer Gesamtheit zu erfassen.