In dem Projekt analysiert IREES unterschiedliche Politikszenarien für eine treibhausgasneutrale EU in 2050 und entwickelt drei Energiesystemmodelle. Die Politikszenarien die dabei verglichen werden, ergeben sich zum einen aus dem EU-Klimagesetz von 2021 und zum anderen aus einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) von 2019. Die Einigung auf das 2050-Ziel von Netto-Null-Emissionen ist die Grundlage aller Szenarien doch es gibt auch wichtige Unterschiede, die IREES in drei Modellen darstellt.

Zwei Szenarien für das Erreichen der Treibhausgasneutralität ergeben sich aus dem EU-Klimagesetzt, welches auf der Langfrist-Vision „A clean planet for all“ von 2018 aufbaut. Das Szenario 1.5TECH legt einen Schwerpunkt auf technologische Innovationen, während Szenario 1.5LIFE auf eine Reihe von lebensstilbezogenen Maßnahmen, wie eine Verringerung des Fleischkonsums, abzielt. Trotz ihrer unterschiedlichen Ansätze sind beide Szenarien in Bezug auf das Jahr 2030 noch deutlich weniger ambitioniert als das aktuelle 55%-Ziel.

Ein weiteres Szenario für eine treibhausgasneutrale EU ergibt sich aus einer Studie des Umweltbundesamt (UBA) von 2019: ‚GHG-neutral EU 2050 – a scenario of an EU with net-zero greenhouse gase emissions and its implications‘. Dieses fußt auf konsequenten Nachhaltigkeitskriterien wie etwa dem Ausschluss von Carbon Capture Storage (CCS) oder der Kernenergie und geht damit in Teilen einen anderen Weg als die EU-Szenarien von 2018, wenn auch das Ziel der Treibhausgasneutralität das gleiche ist.
So existieren verschiedene Zielbilder für eine treibhausgasneutrale EU 2050 nebeneinander. Das vorliegende Projekt untersucht diese in einer Modellstudie näher und erarbeitet daraus Energiesystemmodelle. Darüber geht IREES in dem Projekt der spezifischeren Frage nach, welchen Einfluss die EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen auf die Treibhausgasemissionen und die Erreichung des Ziels hat.