Auftraggeber: Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU), Berlin
Laufzeit: Juli 2025 – Januar 2026
Hintergrund
Die Wärmewende stellt für Städte wie Berlin eine zentrale Herausforderung auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045 dar. Die gesamtstädtische Wärmeplanung gemäß dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) bildet dafür das strategische Fundament. Ziel ist es, die Grundlage für eine klimafreundliche, sozialverträgliche und wirtschaftlich tragfähige Wärmeversorgung zu schaffen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Identifikation geeigneter Wärmeversorgungsgebiete sowie der Bewertung von Fernwärme- und dezentralen Versorgungslösungen, beispielsweise Wärmepumpen.
Ein erheblicher Anteil der Berliner Bevölkerung lebt in sozialen Erhaltungsgebieten, in denen besondere städtebaurechtliche Regelungen zum Schutz der Wohnbevölkerung greifen. Die aktuelle Genehmigungspraxis in diesen Gebieten führt jedoch oftmals zu Versagungen bei der Umstellung auf zukunftsfähige Wärmelösungen – insbesondere bei der Ablösung bestehender Gasetagenheizungen durch Fernwärme. Daraus ergeben sich Hemmnisse für die Nachverdichtung und den Aus-bau klimafreundlicher Wärmenetze. Vor diesem Hintergrund ist es erforderlich, neue Strategien zu entwickeln, die die technische Machbarkeit, die ökonomische Tragfähigkeit für Mieter:innen und Eigentümer:innen sowie die genehmigungsrechtlichen Anforderungen in Einklang bringen.
Ziele und Ergebnisse
Ziel ist es, Hemmnisse im aktuellen Verfahren zu identifizieren, ökonomische Auswirkungen realitätsnah zu bewerten und tragfähige Lösungen zur Vereinfachung und Vereinheitlichung der Verwaltungsprozesse zu erarbeiten.
Kernstück des Projekts ist die exemplarische Untersuchung eines geeigneten Berliner Quartiers sowie die Analyse von Gebäuden, bei denen Heizungswechsel beantragt und ggf. abgelehnt wurden. Diese Fallstudien sollen genutzt werden, um typische Hürden aufzuzeigen und daraus ableitbare Maßnahmen zur Anpassung der Genehmigungspraxis zu formulieren. Darüber hinaus soll eine ökonomische Bewertung typischer Umstellungsvarianten erfolgen, die sowohl die Perspektive von Mieter:innen als auch von Eigentümer:innen berücksichtigt. Die Ergebnisse münden in praxisnahe Empfehlungen, darunter ein Prüfschema und ein Leitfaden zur Unterstützung der Bezirke sowie ein Formulierungsvorschlag für die Überarbeitung der Ausführungsvorschriften. Der Fachaustausch mit relevanten Akteuren wie Bezirken, Wohnungswirtschaft und Fernwärmebetreibern bildet das Rückgrat der partizipativen Bearbeitung.