Wechselwirkungen Gebäudesektor mit anderen Sektoren

Auftraggeber Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

 

Laufzeit Oktober 2022 – Oktober 2023

Hintergrund

Die nationale Treibhausgasbilanzierung erfolgt in Deutschland nach dem Quellenprinzip in den Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft. Bei der Transformation des Gebäudesektors werden die Treibhausgasemissionen allerdings oftmals in andere Sektoren verlagert. Darüber hinaus lässt die Betrachtung des Gebäudesektors im Klimaschutzgesetz die über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden entstehenden Treibhausgasemissionen außer Acht. Die Herstellung von Baustoffen, die Errichtung von Gebäuden sowie der Rückbau und das Recycling von Baustoffen verursachen weitere Umweltwirkungen, die in anderen Sektoren anfallen. In diesem Projekt wird deshalb analysiert, welche Wechselwirkungen zwischen den Sektoren des Klimaschutzgesetzes bestehen, welche Reduktionspotenziale bestehen und wie diese sektorübergreifend zugeordnet werden könnten.

Mit der Verabschiedung des Klimaschutzplans im Jahr 2016 und dem Klimaschutzgesetz im Jahr 2019 wurden nicht nur ein Gesamtziel, sondern sektorspezifische Zielmarken für die Reduktion von Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) festgelegt. Die Bilanzierung der THG-Emissionen in den Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft erfolgt nach dem Quellenprinzip, welches besagt, dass THG-Emissionen am Ort des Entstehens bilanziert werden. Im Gebäudesektor werden deshalb ausschließlich direkte THG-Emissionen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, im Industriesektor die THG-Emissionen aus verarbeitendem Gewerbe und Bauwirtschaft und im Energiesektor die Energiebereitstellung bilanziert. Diese deutliche Abgrenzung verhindert jedoch eine ganzheitliche Betrachtung von Gebäuden und den damit verbundenen Prozessen, Auswirkungen und Entscheidungen, die von Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümern, von Architektinnen und Architekten sowie von Investorinnen und Investoren getroffen werden. Bei der Transformation des Gebäudesektors werden THG-Emissionen oftmals in andere Sektoren verlagert. Darüber hinaus lässt die Betrachtung des Gebäudesektors im Quellenprinzip die über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden entstehenden THG-Emissionen außer Acht. Die Herstellung von Baustoffen, die Errichtung von Gebäuden sowie der Rückbau und das Recycling von Baustoffen verursachen weitere Umweltwirkungen, die in anderen Sektoren anfallen.

Ziele und Ergebnisse

Im Rahmen der Studie soll deshalb untersucht werden, welche Wechselwirkungen zwischen dem Gebäudesektor und weiteren Sektoren nach KSG bestehen (durch eingesetzte Materialien und politische Maßnahmen), welche THG-Reduktionspotenziale sich im Handlungsfeld Gebäude ergeben und wie diese THG-Emissionen bzw. -Minderungen sektorübergreifend bilanziert und ggf. zugeordnet werden könnten.

Aufgaben von IREES

  • Analyse der Ursache-Wirkungs-Prinzipien zwischen dem Gebäudesektor und anderen Sektoren

  • Analyse von Möglichkeiten des Gebäudesektors zur Senkung von THG-Emissionen anderer Sektoren

  • Konzeptionierung eines denkbaren „Verrechnungssystems“ für THG-Emissionen zwischen den Sektoren

  • Entwicklung von Handlungsempfehlungen an die Politik

  • Projektbegleitender Austausch und Dokumentation

Ansprechpartner

Jana Deurer
Jana Deurer
Dr. Jan Steinbach
Dr. Jan Steinbach
Lennart Bunnenberg
Lennart Bunnenberg
Dr. Nele Friedrichsen
Dr. Nele Friedrichsen
Johannes Haller
Johannes Haller
Oliver Lösch
Oliver Lösch